Was will Amazon im Publishing-Markt?

Im Jahr 2013 hat Jeff Bezos, Gründer des Online-Versandhandels Amazon, mit der Übernahme der Washington Post für Aufmerksamkeit gesorgt. Er will aber wohl nicht nur Meinung machen… Seither hat er aus dem Blatt ein eigenes Software-Unternehmen ausgebaut, das unter dem Brand Arc Publishing ein breit gefächertes, modular aufgebautes Content-Management-System (CMS) nutzt, aber auch anderen amerikanischen Verlagshäusern anbietet. In Content-Marketing- und Big-Data-Manier sollen diese Tools dem Versandhändler nach und nach auch über Zeitungskanäle neue Kundendaten zuspielen, wie man hört. In diesem Oktober präsentierte sich Arc Publishing auf einem minimalistischen Stand nun auch in Deutschland auf der World Publishing Expo/Digital Content Expo in Berlin.

Gemäß der Aussage „Services makes us better“ des Inhabers und Amazon-Gründers Jeff Bezos geht es ernsthaft darum, weitere Verlage vom ursprünglich für die Washington Post entwickelten CMS zu überzeugen. Die Lösung besteht aus eng miteinander verzahnten Modulen, die auch einzeln verwendet und lizenziert werden können. Bei der Entwicklung wurde bewusst ein monolithisches System vermieden, höchste Priorität hatten die Gesichtspunkte Geschwindigkeit, Verfügbarkeit, Transparenz, Erweiterbarkeit sowie flache und einfachste Bedienbarkeit.

„WebSked“ etwa ermöglicht die einfache Planung des Redaktionsalltags, zur Content-Erstellung stehen Tools für Bild, Video, Text und Umfragen sowie Spiele zur Verfügung. „Clavis“ sorgt für die Personalisierung desselben. „Heliograf“ ermöglicht die automatisierte Artikelerstellung, zum Beispiel für Sport- oder Wahlergebnisse. Mit „Bandito“ und „Darwin“ sind schnell automatisierte Tests, beispielsweise A/B-Tests, welche Headline besser angenommen wird, und die Optimierung des Contents möglich.

Weitere Werkzeuge zur Web- wie Printseitenerstellung, „ModBots“ zur automatisierten Moderation von Blogs, Syndikation und Newsletterausgabe sowie zur Verwaltung der Anzeigen wie auch Analyse, beispielsweise wie lange Artikel sinnvoll monetarisiert werden können, stehen ebenfalls zur Verfügung.