Waliser Bote jetzt wieder klassisch bei Tamedia

Eine digital gedruckte Tageszeitung ist zu teuer! So das Ergebnis des eineinhalb Jahre dauernden Experimentes in der Schweiz.

 

Zum Jahresende hat die Schweizer Mengis Gruppe ihr Projekt, die regionale Tageszeitung „Walliser Bote“ komplett im Digitaldruck herzustellen, wieder eingestellt. Gedruckt wird jetzt bei Tamedia in Lausanne. Die 2015 angeschaffte Inkjet-Rollendruckmaschine T400 Webpress von HP samt Manroland Foldline produziert jetzt Werbedrucksorten und Bücher.

Obwohl mit dieser Technik nur 5.700 Exemplare einer 24-seitigen Zeitung pro Stunde herzustellen waren, die Produktion also langsamer und teurer als auf der zuvor genutzten Offsetmaschine wurde, hatte man das Experiment gewagt. Gedacht war, der Maschine durch den Zeitungsdruck eine Grundauslastung zu geben und dank der flexiblen Foldline viele andere kleinauflagige und individualisierte Druckprodukte herstellen zu können.

Schon vor der Investition seien damals bereits Überlegungen betreffend einer Auslagerung des Zeitungsdrucks gemacht worden. Zu frühe Abschlusszeiten und der zu hohe Preis seien aber Gründe gewesen, die vor drei Jahren gegen eine Auslagerung sprachen. Damals, so das , sollte mit der vielseitig verwendbaren Produktionsanlage auch die Auslastung im Kunden-Printgeschäft über den ordentlichen Zeitungsdruck hinaus angekurbelt werden.

Laut Beat Lauber, Delegierter des Verwaltungsrats für die Mengis Druck und Verlag AG,  hatte die Einstellung der digitalen Zeitungsproduktion auch negative Folgen.  Schließen muss die Druckerei allerdings nicht. Der Delegierte des Verwaltungsrates sagt dazu: „Wir betreiben keine ausschliessliche Zeitungsdruckerei. Unsere Anlagen sind auch auf den Akzidenzdruck ausgelegt.“ Man arbeite laufend daran, neue Prozesse und Möglichkeiten zu prüfen, um den Druckstandort im Oberwallis zu stärken.

Im Bild die Crew von Mengis beim Start des Digitaldruck-Projektes