Next-Generation PDF:  Wie responsiv wird das Dateiformat?

Die PDF Association bringt einen neuen Standard auf den Weg. „Next-Generation PDF“ soll reflowable PDF auf alle Displays bringen.

Zentrales Thema auf den PDF Days Europe 2017 in Berlin waren das brandneue PDF 2.0 und das in der Konzeptionsphase befindliche, responsive „Next-Generation PDF“.

Mit der neuen Version PDF 2.0 ist die Einrichtung eines nicht passwortgeschützen Umschlags möglich (Unencrypted Wrapper), was man zum Beispiel für eine frei zugängliche Titelseite nützen könnte, während der eigentliche Inhalt des PDF-Dokuments verschlüsselt ist. Über die sogenannten „Assoziierten Dateien“ können dem PDF weitere, Nicht-PDF-Daten beigelegt werden; eine Technologie, die in PDF/A-3 etwa bei elektronischen Rechnungen bereits sehr erfolgreich eingesetzt wird. Der Bereich „Tagged PDF“ (strukturiertes PDF) wurde komplett aufgeräumt und unter anderem um „Pronunciation Hints“ für die Sprachausgabe von PDF erweitert, was für barrierefreie PDF-Dateien interessant ist. Die Arten der Anmerkungen wurden ausgeweitet. So sind jetzt auch 3D- und Rich-Media-Annotations möglich. Der Bereich Signaturen wurde auf aktuelle Technologien und Vorgaben hin angepasst.
Neben Verbesserungen für die Langzeitarchivierung gibt es jetzt auch einen Document Time Stamp, DTS, und eine Unterstützung für Geo-Koordinaten.

Metadaten basieren in PDF 2.0 auf XMP (selbst ebenfalls ein Standard) und es wurden Document Part Metadata „DPM“ und „DPart“ eingeführt. Dies ist eine Anweisung, die ursprünglich aus PDF/VT stammt. Dafür ist der „DocInfo“-Eintrag abgeschafft worden. Neu hinzugekommen ist auch die Beschreibung und Handhabung der Tiefenkompensierung (Black Point Compensation), was auch auf PDF/X-6 Auswirkungen haben wird. Output Intents lassen sich nun seitenweise zuweisen; auch dies ist wichtig für PDF/X-6. Bezüglich Transparenz werden spektrale Daten (CxF) unterstützt und die 3D-Umsetzung verbessert.  Und OPI wurde angeschafft…