newstech.net, reloaded
Willkommen zurück!
Es freut uns sehr, Sie auf unserer newstech.net-Seite wieder begrüßen zu dürfen. Und nicht zuletzt war es der Corona-Virus, der uns nach fast zweijähriger Pause motivierte, unsere Newsplattform für den großvolumigen Rotationsdruck und die Medien- und Newsproduktion wieder aufleben zu lassen. Wenn man sich schon nicht persönlich treffen und sich austauschen kann, dann soll man doch Aktuelles und Hintergründiges zumindest lesen können…
Wenn Sie selbst etwas beitragen möchten, uns Neues mitteilen, oder die angeschnittenen Themen diskutieren wollen. Gerne!
Ein Jahr Corona – furchtbar, wie hat sich die Welt verändert. Aus ist es mit unseren persönlichen Freiheiten, den vielen kleinen Freuden, die wir eigentlich gar nicht mehr geschätzt haben. Das Rausgehen wann immer wir wollten, Einkaufen, die Gastgärten, Kneipen; das persönliche Treffen, sich auf die Schulter klopfen.
Die Wirtschaft – sei es das kleine Gewerbe oder der Industriebetrieb – steht vor dem Abgrund. Ein Staat verschuldet sich bis an die Grenzen des noch Erträglichen.
Wie wenn unsere Branche nicht schon vor der Pandemie genug zu kämpfen hatte – insbesonders die Hersteller gedruckter Medien oder großvolumiger gedruckter Werbung. Personalisiertes, Kleinauflagiges, digital Geducktes hat den Massenprodukten in vielen Bereichen den Rang abgelaufen. Eine Entwicklung die auch der Bogenoffsetdruck bereits heftig zu spüren bekam. Aber massiv waren die Einbrüche im rotativen Bereich: Sinkende Auflagen bei Tageszeitungen und Publikumszeitschriften, im Beilagendruck oder breit gestreuten Prospekten.
Natürlich haben Verlage, Drucker und Dienstleister versucht sich anzupassen. Die einen, wenigen, haben voll in neue, schnellere und hochqualitative Technologien investiert, die anderen – wohl die Meisten – versuchten seit einiger Zeit aus ihrem vorhandenen Maschinen so viel wie möglich herauszupressen. Etwas Retrofit, und das eine oder andere Zusatzaggregat vielleicht, um doch noch etwas mithalten zu können…
Allein bei den Neuinvestitionen in Druckmaschinen hat sich das jährliche Investitionsvolumen um 90 % reduziert. Sind zum Beispiel 2006 noch jährlich um 2 Milliarden Euro High Volume-Zeitungsrotationen angeschafft worden, sind es 2016 gerade einmal knapp 200 Millionen gewesen. Und jetzt scheint der Markt vollkommen eingebrochen zu sein. Ein ähnliches Bild bei den Illustrationsdruck-Offsetrotationen. Und Tiefdruck-Jumbos sind sowieso tote Technologie.
Fast im gleichen Verhältnis sind die Investitionen in die Nachverarbeitung, den Versandraum eingebrochen. Wobei die Zulieferer aber hier den Vorteil hatten, mit dem Argument Einsparen durch höhere Effizienz noch einige Neuinstallationen lukrieren zu können.
Lange Zeit verschont geblieben von dieser Entwicklung ist der Bereich Preproduction. Die Verlage drängten sich ins Internet, die Softwarehersteller wetteiferten damit, ihren potentiellen Verlagskunden die Medienkonvergenz schmackhaft zu machen. Das Heil lag im Online-Business. Aber auch hier sind mittlerweile alle Felder abgegrast und der Hype mit einem Gratis-Internetauftritt die Leser vor den Schirm zu locken und auf diese Weise neue Werbe-Millionen zu generieren ist längst verflogen…
Die Heavy Metal Zulieferer sind mittlerweile voll auf die Bremse gestiegen. Haben sich entweder über eine Insolvenz zwangsverkleinert und entschuldet, sich neu strukturiert – oder fluchtartig die Branche oder unsere Hemisphäre verlassen.
Im Softwarebereich haben sich einige, die noch die Substanz hatten, nach neuen Geschäftsfeldern orientiert – oder sie tümpeln, wenn sie nicht schon untergegangen sind – gerade noch so herum…
Und jetzt hat die Pandemie noch einmal das ganze ohnehin schon beängstigende Szenario verändert. Noch weniger Werbung, noch weniger Gedrucktes. Alles online, alles digitalisiert.
Wie in unseren Berichten zu lesen ist, leidet unsere Branche besonders. Noch konnten offensichtlich die großen Crashs vermieden werden. Staatliche Unterstützungen, finanzierte Kurzarbeitsmodelle, Stundungen. Aber wie sieht die Zukunft aus?
Wir werden darüber berichten und Sie am Laufenden halten – branchenspezifisch!
Damit Sie wissen, was wirklich läuft…
Bleiben Sie gesund, wünscht
Rudolf Messer